Nissans mutige Wette: Elektrischer Juke strebt kontroversen Erfolg an

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Nissan setzt mit der kommenden EV-Version des Juke, einem Modell, das für sein unverwechselbares (und polarisierendes) Design bekannt ist, eine radikale Wendung auf dem Elektro-SUV-Markt. Zur Vorbereitung der für nächstes Jahr geplanten Markteinführung haben öffentliche Straßentests begonnen.

Dieser neue elektrische Bruder des beliebten Nissan Leaf wird im Nissan-Werk Sunderland im Vereinigten Königreich hergestellt und ist bereit, die Elektrofahrzeugpalette von Nissan in Europa deutlich zu erweitern. Der Juke EV zielt direkt auf Konkurrenten wie den Ford Puma Gen-E und den Kia EV3 und nutzt die wachsende Beliebtheit kompakter SUVs bei Verbrauchern.

Es stellt sich jedoch eine entscheidende Frage: Wie wird Nissan seinen neuen Leaf-Crossover vom neu vorgestellten Electric Juke angesichts seiner nahezu identischen Größe unterscheiden? Der Leaf der dritten Generation hat seine Fließheck-Wurzeln hinter sich gelassen und einen robusteren Crossover-Formfaktor mit einer Länge von 4.350 mm angenommen – eine Abmessung, die praktisch dem aktuellen Juke entspricht.

Guillaume Cartier, Chief Performance Officer von Nissan, besteht darauf, dass diese beiden Modelle trotz ihrer physischen Ähnlichkeiten unterschiedliche Plätze in der Produktpalette des Unternehmens einnehmen werden. In einem Interview mit Autocar betonte Cartier, dass die Marktforschung von Nissan darauf hindeutet, dass Käufer seiner SUVs von grundlegend anderen Qualitäten und demografischen Merkmalen angezogen werden als von einem Fahrzeug wie dem Leaf.

Er räumte ein, dass die Größe des neuen Leaf mit der des aktuellen Qashqai-Modells vergleichbar sei, betonte jedoch, dass die beiden unterschiedliche Segmente innerhalb der Marke bedienen. „Der eine [der Leaf] ist ein SUV, der andere eher eine Coupé-Limousine; einer ist E-Power, der andere ist elektrisch“, erklärte Cartier. „Dann haben Sie Juke, und Juke ist Marmite.“

Cartier verwendet den Begriff „Marmite“ – ein britischer Lebensmittelaufstrich, dessen Geschmack bekanntermaßen umstritten ist –, um Nissans bewusste Strategie für das Design des Juke EV hervorzuheben. Beide vorherigen Juke-Generationen erlangten Berühmtheit für ihr unkonventionelles Aussehen, das sie effektiv von der Konkurrenz abhob und gleichzeitig großes Aufsehen erregte. Dieser Ansatz wird durch die elektrische Iteration verstärkt, mit dem Ziel, ihn in einem immer dichter werdenden Markt für elektrische Crossovers weiter hervorzuheben und von seiner inhärenten kühnen Ästhetik zu profitieren. Nissan plant, später in diesem Jahrzehnt einen elektrischen Qashqai auf den Markt zu bringen, aber selbst dann geht Cartier davon aus, dass es genügend Unterschiede zwischen diesen Modellen geben wird, um Verwirrung bei den Verbrauchern zu vermeiden.

Nissans Wette auf ein umstrittenes Design für den Electric Juke stellt eine Strategie mit hohem Risiko in der sich schnell entwickelnden Elektrofahrzeuglandschaft dar. Nur die Zeit wird zeigen, ob seine unverwechselbare Persönlichkeit bei den Käufern Anklang findet oder sich als ebenso umstritten erweist wie der ikonische Marmite selbst.